Ralf Kutzner bedankte sich zu Beginn seiner Rede zunächst bei den Kolleginnen und Kollegen aus Kleinenberg, Paderborn, Salzkotten und Warburg für die Durchführung der eintägigen Warnstreiks während der Tarifrunde. "Dank Eurer Solidarität haben wir ein so großartiges Ergebnis bei der Tarifrunde geschafft". Er sei selbst überrascht, wie gut die IG Metall den "Nerv der Zeit" getroffen hat. Für weniger Geld aber dafür 8 Tage mehr freie Zeit hätten inzwischen schon 140000 Schichtarbeiter votiert, 40000 Menschen wegen ihrer Kinder und 10000 wegen der Pflege von Angehörigen.
Die Tarifrunde hat deutlich gemacht "Wir müssen die Zukunft gestalten und wir können es auch!"
Zukunftsprognosen sind immer ungewiß. Immer wieder wurde gesagt "Fortschritt macht arbeitslos", wie der Spiegel 1978 auf einem Titelblatt schrieb. Es ist wichtig, das man sich der Gefahren bewußt ist. Deshalb muss man sich mit den wichtigen Themen offensiv auseinander setzen.
Beim großen Thema der "Klima- und Umweltregulation" (zum Beispiel "Dieselkrise") müsse man für viele Technologien offen bleiben. Wichtig ist es hier, die Beschäftigung zu erhalten.
Deutlich sprach er sich gegen Protektionismus und für einen freien Welthandel aus, in dem jedoch starke Gewerkschaften mitreden müssen.
Kritisch sah er besonders Digitalisierungstechnologien, die immer auch Beherrschungstechnologien sein können, und sie ermöglichen immer größere Monopole. Und schließlich bedeutet Digitalisierung auch immer Rationalisierung. Umso wichtiger sei es daher, dass in den Fabriken nicht die Maschinen den Takt vorgeben, sondern die Menschen.