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Protestaktion zum Umbau von Atos und Unify auf dem Rücken der Beschäftigten

Am Dienstag, den 21. Mai 2019, protestierten über 80 Kolleginnen und Kollegen von Atos und Unify am Heinz-Nixdorf-Ring gegen den geplanten Umbau des Unternehmens auf ihre Kosten.

In den laufenden Tarifverhandlungen möchte der Arbeitgeber Unterstützung für einen umfangreichen Unternehmensumbau erreichen, um das Unternehmen profitabler zu machen. Bis 2021 sollen bundesweit fast 1600 Arbeitsplätze abgebaut und verlagert werden. Die meisten über Vorruhestandsreglungen; mehr als 600 Beschäftigte sollen aber in andere Firmen outgesourced werden.

Aufgrund der geplanten Änderung der Tätigkeitsschwerpunkte und Job-Profile sollen außerdem bundesweit 800 Beschäftigte qualifiziert und intern auf einen neuen Arbeitsplatz versetzt werden.  Mit dieser groß angelegten Qualifizierungsinitiative ist die IG Metall einverstanden, wenn alle Beschäftigten mitgenommen und weder beruflich noch privat überfordert werden. Abgelehnt wird aber das Finanzierungskonzept des Unternehmens: Finanziert werden sollen die Qualifizierungskosten aus Sicht von Atos weitgehend durch die Beschäftigten selbst: Die Gehälter sollen befristet reduziert werden, Gleitzeitkonten sollen gekappt werden, das 13. Monatsgehalt soll genauso wie Reisevergütungen reduziert werden und die zukünftigen Tariferhöhungen sollen nur noch zu 70 Prozent weitergegeben werden.

Dagegen setzen der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall ihre Forderungen nach ausschließlich sozialverträglichen Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung, nach einer Beschäftigungssicherung über 5 Jahre und einer gesicherten Finanzierung der Qualifizierungsmaßnahmen durch die Firma Atos.

In Paderborn gab es kurze Ansprachen von Günter Neumann als Leiter der IG Metall Vertrauensleute, Carmelo Zanghi als 1. Bevollmächtigtem und von Konrad Jablonski als Geschäftsführer/Kassierer und Mitglied der bundesweiten Verhandlungskommission. Konrad Jablonski erklärte: „Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten jetzt zur Kasse gebeten werden, weil jahrelang keine vernünftige Qualifizierung in neuen Themen durchgeführt wurde oder immer wieder für die kurzfristige Verbesserung der Ergebnisse geopfert wurde.“

Die IG Metall Vertrauensleute schrieben in ihren Aufruf zur Protestaktion: "Wir wollen Schwung in die Verhandlungen bringen und das Eis brechen." Deshalb organisierten sie zum Ende der Aktion einen Eiswagen, um allen Kolleginnen und Kollegen ein Eis zu spendieren.