Wenn Metall NRW-Arbeitgeber keine akzeptablen Angebote machen, werden Beschäftigte Zukunftsperspektiven erstreiten müssen
In den Tarifverhandlungen der Metall- & Elektroindustrie haben die Arbeitgeber noch kein belastbares Angebot gemacht: „Nach vielen guten, gewinnreichen Jahren ist jetzt die Zeit für fairen Wandel: Wir brauchen gerechte Antworten und Lösungen für die Corona-Krise. Ohne verlässliche Perspektiven für alle Beschäftigten sind die anstehenden Transformationsprozesse nicht erfolgreich zu meistern! Wenn die Arbeitgeber bei den Zusagen nicht nachsteuern, droht eine Verschärfung des Tarifkonflikts“, kommentiert Konrad Jablonski, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Paderborn.
Aufgrund der aktuellen Krisensituation und dem großen technologischen Wandel ist die IG Metall mit sehr konkreten Forderungen in die Tarifrunde gestartet: Die IG Metall fordert Instrumente zur Beschäftigungssicherung durch Arbeitszeitabsenkung bei Teilentgelt-Ausgleich (z.B. 4-Tage-Woche), Rahmenregelungen für Zukunftstarifverträge und eine Einkommenssteigerung um 4 Prozent. Die Arbeitgeber sind bisher bei keiner dieser Forderungen zu konkreten Zusagen bereit. Stattdessen fordern sie eine „Nullrunde“ für 2021. Mit der IG Metall Paderborn ist dies nicht zu machen, auch weil weitere Zukunftsfragen bisher nicht beantwortet werden.
Gerade wegen der digitalen und ökologischen Umwälzungsprozesse setzt die IG Metall auf Qualifizierung und faire Übergänge, gerade auch für ältere Beschäftigte. Um dies zu ermöglichen, brauche es einen verlässlichen Rahmen und Zusagen für Auszubildende und dual Studierende, macht Konrad Jablonski klar: „Wir sind sehr froh über den Kompromiss mit Benteler Steel/Tube zur ‚Kehrtwende‘ bei der Ausbildung. Das war nur dank der breiten Unterstützung für unsere Ausbildungs-Petition möglich. Auch im Rahmen des Flächentarifvertrags brauchen wir Lösungen zur Stärkung der Ausbildung und Qualifizierung!“ Konkret setzt die IG Metall auf eine Gleichstellung der dual Studierenden. Auch geht es der Gewerkschaft um die Übernahme nach der Ausbildung. „Sichere Perspektiven für Auszubildende und ein fairer Rahmen für Qualifizierung sind die Voraussetzung, um zukünftig älteren Beschäftigten flexiblere Übergänge zu bieten. Nur so gelingt ein fairer Wandel in der Industrie, nur so sichern wir die Zukunft des Technologiestandorts Paderborn“, kommentiert Felix Eggersglüß, Jugendsekretär der IG Metall Paderborn. Um dafür zu sorgen, dass die Arbeitgeber ernsthafte Angebote machen, bereitet die IG Metall betriebliche Aktionen vor – besonders mit Blick auf das Ende der Friedenspflicht am 2. März.