Paderborn. Um den großen gesellschaftlichen Umwälzungen und konkreten betrieblichen Problemen effektiv zu begegnen, stellt sich die IG Metall mit dem Projekt „Die IG Metall vom Betrieb aus denken“ neu auf: Zum Beispiel beim großen IT-Dienstleister Atos (über 600 Beschäftigten) in Paderborn. Vor den Wahlen für die IG Metall-Vertrauensleute machten aktive Mitglieder um den IG Metall-Vertrauenskörperleiter Günter Neumann deutlich: „Genauso, wie wir als IG Metall für den Tarifvertrag kämpfen, fordern wir, dass bei Betriebsentscheidungen nicht zu Lasten der Beschäftigten gespart wird – wie es leider bei den neuen Fahrradständern ohne Überdachung geschehen ist.“
Die IG Metall-Vertrauensleute bei Atos haben bereits hunderte Unterschriften für die Überdachung der Fahrradständer gesammelt, auch von betroffenen Beschäftigten anderer Firmen am Standort. Jetzt verteilen sie Fahrradsattelschoner stellvertretend für alle, die ihre Fahrräder momentan im Regen abstellen müssen. „Wir lassen niemanden im Regen stehen. Und wir fordern von der Geschäftsführung, dass sie hier auf die Wünsche der Beschäftigten eingeht und gegenüber dem Vermieter Diebold Nixdorf klarmacht, dass alle Fahrradständer nachträglich überdacht werden müssen“, erläutert Günter Neumann.
Grundsätzlich haben sich die Beschäftigten bei Atos Arbeitsbedingungen erstritten, die in der IT-Branche ihresgleichen suchen. Gemeinsam mit der Arbeitgeber-Seite gelang es zuletzt, nicht nur die Gehaltserhöhungen an die Entwicklung in der Metall- und Elektroindustrie anzukoppeln, sondern auch den technologischen Wandel gerecht zu gestalten: „Mit dem Arbeitgeber Atos ist es uns bereits gelungen, in einem Transformationstarifvertrag umfangreiche Maßnahmen zur Weiterqualifizierung und Beschäftigungssicherung zu vereinbaren. Diese Erfolge haben wir mitgenommen in die aktuell anlaufenden Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie. Auch hier erwarten wir von den Arbeitgebern ein deutliches Entgegenkommen“, sagt Carmelo Zanghi, Geschäftsführer der IG Metall Paderborn.