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Corona-Krise: IG Metall fordert von Firmen unbürokratische Lösungen für Eltern

Angesichts der Schließungen von Schulen und Kindertagesstätten wegen der Ausbreitung des Coronavirus befürchtet die IG Metall Paderborn gravierende Nachteile für Eltern. "Wir brauchen jetzt pragmatische Home-Office-Lösungen der Unternehmen. Dort, wo das nicht möglich ist, etwa in der Produktion, sollen die Firmen unbürokratische Möglichkeiten für Eltern schaffen, damit sie ohne Einkommensverluste ihre Kinder betreuen können", forderte am Samstag der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Paderborn, Carmelo Zanghi. "In der Corona-Krise muss es jetzt auch darum gehen, die Arbeitsplätze und Einkommen der Beschäftigten zu sichern. Wir müssen eine soziale Schieflage durch Corona verhindern."

 

Dazu gehören auch Zuzahlungen der Unternehmen im Fall von Kurzarbeit. Die IG Metall begrüßt, dass die Bundesregierung den Zugang zu Kurzarbeit erleichtert hat. Sie hat zudem die Arbeitgeber bei Kurzarbeit von allen Sozialversicherungskosten befreit. Zanghi: "Das heißt: Kurzarbeit kostet die Firmen fast nichts, die Beschäftigten haben aber Einkommensverluste bis 40 Prozent. Deshalb rufen wir jetzt die Unternehmen auf, mit ihren Betriebsräten entsprechende betriebliche Regelungen zu vereinbaren, die Zuzahlungen für die Phase der Kurzarbeit vorsehen"

 

Irritationen löst bei der IG Metall Paderborn eine kursierende Muster-Betriebsvereinbarung des Arbeitgeberverbandes für den Pandemiefall aus. Damit werden Betriebsräte unter Druck gesetzt, ihre Mitbestimmungsrechte aufzugeben. Die Risiken werden weitgehend auf die Beschäftigten abgeschoben. Demnach sollen Arbeitgeber Zwangsversetzungen, Mehrarbeit und Zwangsurlaub anordnen können. Und das alles ohne Zustimmung der Beschäftigten und des Betriebsrats, die allein die Hauptlast der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung tragen. "Mit so einer Vereinbarung würden Mitbestimmungsrechte abgebaut werden. Das würde uns allen schaden. Krisenmanagement funktioniert nur mitbestimmt und demokratisch", so Zanghi.